20. Dezember 2024
Gemeinsam für das Liebfrauengymnasium Büren
Öffentlich-rechtliche Vereinbarung mit dem Kreis Paderborn geschlossen – Trägerallianz der Kommunen Büren, Salzkotten und Bad Wünnenberg sichert langfristige Finanzierung der Schule
Seit Jahrzehnten ist das Liebfrauengymnasium Büren (LFG) ein Ort des Lernens und des Miteinanders, das Generationen von Schülerinnen und Schülern auf ihrem Bildungsweg begleitet hat. Doch mit der Umstellung von G8 auf G9 zum Schuljahr 2026/2027 ist die Schule, deren Träger die Malteser Werke sind, vor finanzielle Herausforderungen gestellt. Diesen möchten sich die Städte Büren, Salzkotten und Bad Wünnenberg nun gemeinsam mit dem Kreis Paderborn stellen, indem eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung für investive Baumaßnahmen sowie eine Trägervereinbarung geschlossen wurde, die die Zukunft des LFG langfristig sichern soll.
Investitionszuschuss
Mit der 2026 anstehenden Umstellung des LFG von G8 auf G9 steigt durch die erwarteten zusätzlichen 100 bis 120 Kinder auch der Raumbedarf und bestehende Räume müssen energetisch auf Stand gebracht werden. Für die Aufstockung des Ende der 60er-Jahre erstellten sogenannten „Neubaus“ um eine zusätzliche Etage sowie u. a. die Sanierung und Dämmung der Außenhülle des Bestandsgebäudes werden nach aktueller Kostenschätzung voraussichtlich ca. 8,5 Millionen Euro benötigt (0,5 Millionen Euro beziehen sich dabei auf das zusätzlich benötigte Inventar).
Der Kreis Paderborn, der Eigentümer der Grundstücke, der Gebäude und des Inventars des LFG ist, hat sich bereiterklärt, neben der Kostenübernahme für die Erfüllung behördlicher Auflagen (z. B. im Bereich Brandschutz) auch 50 Prozent der zwischenzeitlichen Baukostenindexsteigerung zu übernehmen. Bis zu einem Maximalbetrag von 540.000 Euro trägt er zudem auch die Kosten für die Inventarausstattung der baulichen Erweiterung mit. Die Kostenübernahme durch den Kreis an den geschätzten Gesamtkosten beträgt somit rund 1,48 Millionen Euro, so ist es in einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung festgehalten, die nun durch den Kreis und die Städte Büren, Salzkotten und Bad Wünnenberg unterzeichnet wurde.
„Es ist unsere Aufgabe, die Bildungsqualität am Standort Büren weiterhin sicherzustellen. Die Umstellung von G8 auf G9 bringt zweifellos Herausforderungen mit sich. Es steht außer Frage, dass wir diese annehmen“, erklärt Landrat Christoph Rüther. „Wir investieren in die Zukunft unserer Jugend. Unsere Verwaltung arbeitet intensiv daran, die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit unser Schulstandort auch in Zukunft ein Ort des sicheren Lernens und Miteinanders bleibt“, so Rüther.
Büren, Salzkotten und Bad Wünnenberg werden laut Vereinbarung anteilig die voraussichtlichen Restkosten von rund 7,1 Millionen Euro übernehmen, so wurde es im Vorfeld in den politischen Gremien der einzelnen Städte beschlossen. So wird Büren die Kosten in Höhe von rund 3,7 Millionen Euro, Salzkotten von rund 1,8 Millionen Euro und Bad Wünnenberg von rund 1,5 Millionen Euro tragen. Die jeweiligen Summen berechnen sich dabei prozentual nach dem Anteil der aus dem jeweiligen Stadtgebiet stammenden Schülerinnen und Schüler, wobei die endgültigen Prozentsätze erst feststehen, wenn die Schülerzahlen für 2024/2025 und 2025/2026 final ermittelt wurden. Die Stadt Lichtenau, aus der rund drei Prozent der Schülerinnen und Schüler stammen, die das LFG besuchen, hat sich per Ratsbeschluss gegen eine finanzielle Beteiligung an den baulichen Maßnahmen entschieden.
Schulträgeranteil
Die Malteser Werke haben die Trägerschaft des LFG 2012 übernommen, solange der Trägeranteil von Dritten aufgebracht wird. Seit Übernahme der Trägerschaft trägt die Stadt Büren diesen freiwillig geleisteten Anteil allein; die aktuelle Vereinbarung zwischen Malteser Werken und der Stadt Büren läuft zum Ende des Schuljahres 2025/2026 aus. Um jedoch neben den investiven Zuschüssen hinsichtlich der anstehenden Baumaßnahmen auch eine gerechte Lastenverteilung zwischen den Kommunen beim Schulträgeranteil zu schaffen und die Schulfinanzierung langfristig auf ein sicheres Fundament zu stellen, wurde kurz vor den Weihnachtsferien eine gemeinsame Trägervereinbarung der Städte Büren, Salzkotten und Bad Wünnenberg mit den Malteser Werken geschlossen, die mit Beginn des Schuljahres 2026/2027 in Kraft treten wird.
„Bei all unseren Planungen und Überlegungen hatten wir stets das Wohl der Schule im Blick – und das der vielen Kinder und Jugendlichen, die diese besuchen und einen Großteil ihrer Jugend dort verbringen. Das LFG ist aus der Schullandschaft des Kreises Paderborn nicht wegzudenken. Es ist zugleich Bildungsinstitution und Gemeinschaftsstätte mit einer immerzu schülerorientierten Agenda“, so die Bürgermeister Burkhard Schwuchow, Ulrich Berger und Christian Carl aus den drei Nachbarkommunen, die in den Räumlichkeiten des LFG zur Unterzeichnung der Trägervereinbarung zusammengekommen sind. „Geschlossen möchten wir für die Zukunft der Schule eintreten und gemeinsam dafür Sorge tragen, dass hier noch viele Kinder wachsen und lernen dürfen.“ Auch beim Trägeranteil gilt: Die zu leistenden Kosten bemessen sich je nach Schülerzahl aus den jeweiligen Kommunen. Die Stadt Lichtenau sieht auch hier von einer Beteiligung an den Kosten ab. Diese werden ab dem Schuljahr 2026/2027 ebenfalls von der Stadt Büren übernommen.
„Wir sind dankbar, dass die Kommunen die Kosten für die Erweiterung tragen. Für das Lernen und die Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler ist eine gute Lernumgebung wichtig. Somit gehören neben dem sozialen Miteinander auch gute Räumlichkeiten dazu. Wir werden die Erweiterung des LFG modern gestalten, so wie wir es auch schon bei den anderen Räumen, die wir in den letzten Jahren modernisiert haben, zukunftsorientiert und nachhaltig umgesetzt haben. Die Kinder und Jugendlichen sollen sich am LFG wohlfühlen“, so Renate Schmitz, Geschäftsführerin der Malteser Werke, und Schulleiter Thorsten Harnischmacher abschließend.
Presseinformation: Stadt Büren