05. September 2024
„Dabei sein ist alles, zählt nicht. Wir wollen den Weltrekord!“
Ein Highlight auf dem Stadtfest in Bad Wünnenberg am 8. September wird der GUINNESS WORLD RECORDS® Versuch des Eventdienstleisters „Los Promillos“ zur Herstellung der größten Zuckerwatte der Welt sein. Wir haben uns im Vorfeld mit Geschäftsführer Kevin Wells und seinem Geschäftspartner Sergej Rempel zum exklusiven Interview getroffen.
Einen Weltrekord in Bad Wünnenberg gab es bisher noch nicht. Wie seid ihr auf die Idee gekommen die längste Zuckerwatte der Welt herzustellen?
Sergej Rempel: Verrückte Ideen hatte Kevin schon immer. Als wir auf einer Veranstaltung waren, haben wir gemeinsam unzählige „normale“ Zuckerwatten gedreht. Irgendwann meinte Kevin, das müsse ja auch größer gehen. Wie groß die größte Zuckerwatte bisher ist, haben wir dann direkt gegoogelt und herausgefunden, dass bereits ein Rekord existiert und dieser bei 5,45 Meter liegt. Da dachten wir, da geht mehr.
Euer Ziel liegt bei 6,50 Meter richtig? Wie wird euer Weltrekord-Versuch aussehen?
Kevin Wells: Richtig. 6,50 Meter lang und 50 cm breit sind geplant. Theoretisch reicht schon 5,50 Meter, aber wir sind ja ehrgeizig. Unsere Vorbereitungen an dem Tag starten vermutlich um zehn Uhr. Ab dann wird Zuckerwatte gemacht. Allerdings ist das Ganze ein bisschen tricky, denn die Zuckerwatte ist abhängig von der Temperatur, der Luftfeuchtigkeit und natürlich der Witterung. Um das konstant zu halten, haben wir eine Art „Sarkophag“ über der Zuckerwattemaschine gebaut. Gegen 17.30 Uhr soll die Zuckerwatte dann aufgerichtet werden. Denn nur dann gilt der Weltrekord als erfüllt. Ob alle Kriterien passen, checkt ein Juror von Guinness World Records aus England, der extra nach Bad Wünnenberg kommt.
Wie kann ich mir das vorstellen? Wie bringt man eine 6,5 Meter lange Zuckerwatte zum Stehen?
Kevin Wells: Zunächst wird die Zuckerwatte in der horizontalen hergestellt. Wir haben ein Gerüst gebaut, das sieben Meter lang ist. Oben befindet sich ein lebensmittelechtes Edelstahlrohr, das durch einen umgebauten Motor angetrieben wird. Durch diesen Motor dreht sich das Rohr sehr langsam und die Zuckerwattemaschine fährt darunter her und „wirft“ die die Zuckerwatte nach oben. Im Anschluss wird die Zuckerwatte mithilfe eines Krans aufgerichtet. Die Zuckerwatte muss während des gesamten Messvorgangs stehen, erst dann gilt der Weltrekord als erfüllt. Im Anschluss wird die Zuckerwatte an die Zuschauerinnen und Zuschauer verteilt. Auch das ist eine GUINNESS WORLD RECORDS® Vorschrift.
Ihr hattet es schon kurz anklingen lassen. Das Gelingen des Weltrekords ist von unterschiedlichen Herausforderungen geprägt. Was denkt ihr wird die größte Schwierigkeit sein?
Sergej Rempel: Dass die Zuckerwatte klebt! Beim Aufrichten kann es natürlich passieren, dass die Masse zusammenfällt und dann nicht mehr die angestrebte Größe hat.
Wie bereitet man sich auf den Weltrekordversuch der größten Zuckerwatte vor?
Kevin Wells: Wir haben erstmal mit der kleinen Zuckerwatte angefangen und diese in verschiedenen Temperaturen und bei unterschiedlicher Luftfeuchtigkeit stehen lassen, um zu sehen, wann die Zuckerwatte besonders gut hält. Und natürlich wurden nachdem das Gestell fertig war auch einige Übungsläufe bezüglich der Größe gemacht. Und rund eine Woche vorher geht natürlich das Bangen um das Wetter los. Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, wäre es leicht sonnig bis mittel bewölkt um die 22 Grad und Null Wind.
Da würden wir als Organisator des Stadtfestes natürlich direkt mitgehen und drücken die Daumen für’s passende Wetter. Für so einen Versuch braucht es ein gutes Team. Wie gut ist das Team von „Los Promillos“ und wie sieht eure Reaktion aus, wenn der Weltrekord klappt?
Kevin Wells: Es gibt kein besseres Team. Egal was wir machen wir sind mit viel Spaß und Herzblut dabei. Mit meinen Mitarbeitern zusammen ist Arbeit mehr als Freizeit. Nichtsdestotrotz haben wir die Schwierigkeit, die dieser Versuch mitbringt, ein wenig unterschätzt. Wir mussten lange tüfteln und verschiedene Experten mit einbeziehen. Allein die Konstruktion und die Planung war krass. Letztendlich ist der Rekord ein technischer Rekord mit viel Finesse. Es sind viele Stunden Arbeit und Vorbereitung in den Versuch gesteckt worden und wenn der Weltrekord klappt, wird uns natürlich ein mega Fels vom Herzen fallen und ich bin mir sicher, dass die Euphorie in Bad Wünnenberg da sein wird. Die Party im Anschluss gibt es natürlich unabhängig vom Ausgang!
Sergej Rempel: Man will es aber natürlich auf jeden Fall schaffen – dabei sein ist alles, zählt in diesem Fall nicht. Wir wollen den Weltrekord!
